Für immer....

Für immer....
Cora

Mittwoch, 21. Dezember 2011

1. Geburtstagsparty

Hiermit laden wir herzlich ein zu Nannerls  8 + 1 Geburtstagsparty.


Eingeladen sind Herrchen und Frauchen, die beste Freundin namens Checky und selbstverständlich das Geburtstagskind herself :-)

Speisefolge:

Riesengambas natur
gekochte Leber mit Kartoffelpü
Schokoküsse

dazu allerlei Knabberkram



Geschenke gibt es auch, 
aber das kann ich hier natürlich noch nicht verraten :-)

Ort der Veranstaltung: irgendwo in Düsseldorf im Dachgeschoss.

Wissen Sie es noch? Vor einem Jahr waren 3 Stufen ein unüberwindliches Hinderniss. Heuer flitzen wir Treppen und 
können so unglaublich viele andere Sachen.

Wer hätte je gedacht, dass unser Mädchen so lange bei uns bleibt.

Und wissen Sie, worüber wir uns am meisten freuen? Manchmal, wenn ein Dobi auf der "Kippe" steht, dann sagt man in Ungarn: "Denkt an Nanny, die hat es auch geschafft."

Hat sie und wie!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Danke Euch allen von Dobermann Rescue, dass wir heute Geburtstag feiern dürfen!!!!

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Ein Tag am Meer - oder aus dem Leben einer Luxushupe

Einen schönen und guten Tag zusammen,

denn sie sind gut, diese Tage, an denen wir das erste Mal den Breitmaulfrosch alias Nanny zu Wasser lassen. 
Um aber sogleich zur Überschrift zu leiten: 

Kommt Ihnen das untere Bild irgendwie bekannt vor?
Ja?

Uns auch :- )




Wir können das allerdings noch toppen,denn bekannter Weise sind die Nächte am Meer frisch und da unsere Nannenhannen gerne schnell friert, oder anders formuliert: nach der ungarischen Kälte Heizungen und wohliger Wärme sehr zugetan ist,lagert sie wie rechts im Bilde zu sehen.


 Nach einer entspannten Nacht, in der wie die Ehre hatten neben Madame Platz zu finden (der Köter hat den Arsch wie nen Brauereigaul und "doggt" wie nen Elefantenbaby), ging es, natürlich nicht ohne "Nannen-Spezial- es- wird- bestimmt- ein- langer- Tag- Frühstück", zum Meer.

 Cora hatten wir über lange Jahre sehr mühevoll davon überzeugen müssen, dass Wasser zwar nass ist, aber sonst doch ganz ok, nicht aber unsere Hannelore. 
Die Ohren im Vollerregungsmodus in den Wind gestellt, kurzer Blick aufs Frauchen und ein längerer in die weite Strandlandschaft und auf ging´s.


 Komische Dinge spielten sich ab an diesem Tage. 
Quietscheenten wurden direkt aus den USA an den Strand gespült, ungezogene Wellen versuchten den Strand zu entern, 
und das Frauchen lachte einige Male lauthals, warum auch immer.







Nun, der Tag barg noch andere Überraschungen wie z.B. ein Schaumbad im Garten mit gründlicher Reinigung des versandeten Doben (was das Dobenmäuschen übrigens voll fluffig fand)



und Luxushupen-Schosshunderfahrungen






Ende der Geschichte vom Tag am Meer.


Für den Fall, dass ein geneigter Leser, der durch puren Zufall unsere Hanny-Nanny Geschichte endeckt hat, meint, wir hätten sie nicht alle...
Wir haben sie nicht alle, aber wir hätten sie gerne alle, die anderen Dobis der Welt, damit auch die wissen, was es heisst, wenn man aus tiefster Seele geliebt wird und für diese Liebe braucht es bloß nen verrotzten Strassendobi und Menschen mit Herz.


Jetzt machen Sie schon ......

www.dr-h.org










































Dienstag, 8. November 2011

Es ist Dienstag

Es war ein Dienstag und heute ist wieder einer.
Nur ein Jahr später.
Schon ein Jahr später.
Nicht zu glauben.
Nicht zu begreifen.
Unwirklich.

Vor Wochen schon habe ich Grabkerzen gekauft.
In dieser Nacht brennen sie.
Ein ganzes schlimmes Jahr schon, ohne meine, unsere Cora.

Der Abend heute ist eine Katastrophe.
Ich will sie immer noch wieder.
Ich werd sie immer wieder wollen und sie fehlt jeden einzelnen Tag.

CORA!

Sie lebt hier bei mir, ist mit umgezogen in meine neue Heimat.
Ihre Kiste hat einen Sonderehrenplatz und heute Abend, während ich hier sitze und schreibe, um des Schreibens willen und all meiner Liebe für die eine und die beste Dobidame dieser Welt, um sie ganz dicht bei mir zu haben, liegt ihre Hundedecke auf meinen Knien und ihr Kuscheltier sitzt neben diesem Rechner, in welchen ein völlig überwältigtes Frauchen Sentimentales  tippt.

Cora!

Heute Nacht rufe ich Dich und mußte es doch nie im wirklichen Leben, beschwöre die Götter der Hunde, dass Du mich hörst.
Mein geliebtes Mädchen.
Vertrau.
Für immer und ewig unvergessen.
Nur einmal noch Deine Nase in meiner Hand.
Lass mich von Dir träumen.

Ich hab es Dir gesagt und ich sage es wieder: ich liebe Dich und ich danke DIR für Dein unendliches Vertrauen ihn mich, uns.

Heute noch immer, genauso wie vor einem Jahr.
Genauso wie immer.
Unendlichkeit.

Und natürlich komme ich nicht umhin, will nicht umhin kommen, auch an diesem Abend ganz laut Nanny zu rufen, nicht weil ich sie rufen muss, sondern weil ich zutiefst dankbar dafür bin, dass eine andere Dobidame von Welt heute an meiner Seite ist.

Sie erinnern sich?
Das Dingelchen?
Unser kleiner Behindidobi?
Selber vor einem Jahr dem Tod näher als dem Leben.
Heute rennt es mit meinem kleinen, blinden und tauben Kleinteil alias Checky jauchzend über den Hof, bewacht die Pferde, wie es Cora immer tat und beweist, dass das Leben ganz wunderbar sein könnte, wenn nicht in diesem immer Menschen und Tiere fehlen würden.

Und darum, weil es auch an diese Stelle gehört: Wolfgang! Du hast den besten aller Hunde an Deiner Seite, ich versprach sie Dir an Deinem Grab in Deine Hand und ich bin ganz sicher, sie ist bei dir.

Wir kommen alle später nach.
Versprochen.
Ich freue mich drauf.
Und mein Amen ist keine Blasphemie.

Mittwoch, 17. August 2011

Nix Dingel - NANNY!!

Ich weiß, ich hab über Monate nicht geschrieben. Sicher nicht, weil ich nichts zu schreiben hatte.
Ich war nur so veschwunden in der Welt, im Alltag.
Und als ich gerade meinen Blog wieder gelesen habe, verstand ich, dass diese Normalität nicht anderes ist als das Geschenk unserer großartigen Nanny.
Es gibt kein Dingelchen mehr.

Nanny ist eine Dobermannpersönlichkeit.

Es gibt keine Probleme.
Gar keine. Nichts.

Nanny fährt Auto, Nanny steigt Treppen, Nanny fährt Fahrstuhl, Nanny schläft gerne länger, Nanny vergräbt Knochen im Garten,  Nanny hat 2 Quietscheenten,  Nanny schäft auf dem Sofa, Nanny campt mit Leidenschaft, Nanny steigt auf Geschäftsreisen in Hotels ab, mit einer Selbstverständlichkeit, die Vertretern ,(T´schuldigung) was beibringen könnte.

Dingelchen, das Ding aus einer Tötungsstation, ist nach nur 8 Monaten vornehm. Wer Dobis hat, weiss, was ich meine.
Nanny stellt sich auf jede neue Situation ein.
Nanny verbietet am Strand neuen Wellen den Zutritt. (Fotos folgen)
Wenn Nanny könnte, würde sie jeden Abend grillen.
Wenn Nanny könnte, kämen alle anderen Dobis aus Ungarn und der Welt zu uns und wenn wir könnten, auch.
Herrje.
Dingelchen ist eine Zaubermaus.
Von einem anderen Planeten.
Nanny lebt schon immer bei uns.

Los. Lesen Sie Profile. Schreiben Sie Geschichten. Holen Sie ein Dingelchen nach Hause und machen Sie einen Dobermann draus.

PS: Die Maus hat noch viel Zeit, hat mein Doc gesagt. Es blieb also nicht bei einer Nacht im Warmen, es blieb nicht bei Tagen, es blieb nicht bei Monaten, es werden Jahre.Nanny hat gerade geschnauft. Passt also :-))

PPS: Fragen zu Doberzauberdingern? GERNE!








Donnerstag, 27. Januar 2011

Lauf, Mädchen, lauf!

Über 4 Wochen wohnt Nanny jetzt schon bei uns, kennt "ihre" Gegend, die Hunde unserer großartigen Nachbarschaft, begleitet mich selbst zum Einkaufen und wartet artig am Eingang, um auf dem Rückweg ausgelassen an der langen Schleppleine um mich herum zu springen.
Mit einer großartigen Hündin hat sie sich besonders angefreundet und da (wie kommt das bloß? :-)) die gesamte Nachbarschaft den Blog über Nanny hier mitliest, an dieser Stelle: Vielen, vielen Dank! Sie haben Nanny und mir heute einen unvergesslichen Tag geschenkt!

Im Vertrauen auf diese Hündin, die aus jeder Situation abrufbar ist, durfte Nanny heute das erste Mal von der Leine.

Ach, sehen Sie selbst!

Nur eins noch: dieses erste Foto, dass Sie sehen, da kam Nanny das erste Mal aus der Ferne auf mich zugeflogen, folgte sie das erste Mal meinem Ruf: " Nanny, schau mal her!" So unglaublich, so schön, diesen Hund so zu sehen.


"Nannnny, schau mal her!"

"Suuuuuupppper gemacht!"

Unsere so hübsche Doberfrau!

Jiiippyyyyyyy!

Ich will mitmachen!

Uns begeistert der "Arsch", den unser Dobi jetzt hat!

Danach :-)









Fiepknopf

Fast schäme ich mich, fragte ich doch im letzten Post nach dem niedlichen Fiepknopf bei Nanny.
Fast so ein bisschen, als hätte man den Teufel gerufen...

Nur das in diesem Fall unser Teufel eine höllisch nette Frau ist, nämlich die 1. Vorsitzende des Vereins Hungaria Rescue e.V,. die ihren Besuch für einen Sonntag angekündigt hatte, um sich selbst davon zu überzeugen, wie es Nanny in ihrem neuen Heim ergeht.
Tja und ich, ja ich hatte mich aus tiefstem Herzen auf diesen Besuch der Nannyretterin gefreut, bei Leibe nicht nur getrieben vom Angeberdobermannfrauchensyndrom.
Nanny begrüßte sie höflich, aber von unseren Vorführzaubertricks wie z.B. Leibchen ausziehen auf Leckerchenzwischenstation klappte nicht einer. Selbst dem Ruf auf das Sofa (Abendschmusestation) folgte Nanny nicht, sondern verzog sich auf ihren Sessel augenscheinlich darum bemüht möglichst nicht aufzufallen.

Eine Erklärung für Nanny´s Verhalten erhielt ich prompt von dieser großartigen Fachfrau und möchte mir heute am liebsten immer noch mit der Hand vor die Stirn schlagen.
Ich hatte nicht kapiert, dass für Nanny dieser Besuch Verunsicherung bedeutete, denn wann immer diese so großartige Dame in Nanny´s Leben auftauchte, standen aus Nanny´s Sicht Veränderungen oder sogar Schmerzen (Tierarzt, aber das weiß Nanny ja nicht!!!!) an.

Die nächsten Stunden waren dann für mich die Hölle. Denn kaum war Nanny´s "Teufel" weg, verzog sie sich in ihre XXL Kiste und machte sich so klein, dass man locker noch nen ganzes Hunderudel hätte einladen können. Und dort blieb sie dann, ließ sich gerade mal so eben zu Spaziergängen überreden und für mich unfassbar: Dingelchen, das kleine Schleckermäulchen, fraß nicht mehr. Selbst in die Kiste gereichte Fleischwurst wurde verschmäht.
Glauben Sie mir, ich hab Rotz und Wasser geheult um Nanny, weil ich ihr noch nicht den Rückhalt schenken konnte, um ihre Verunsicherung zu überwinden, um die Größe von Cora, die, ähnlich verunsichert, alles über Bord geworfen hatte, um sich mir anzuvertrauen, um alle die armen Gestalten, die in den Tierheimen dieser Welt hocken und vielleicht ähnlich trauern.

Am nächsten Morgen hatte ich es wieder, mein Dingeltamagotchi. Nur jetzt fiepte es nicht mehr, es jammerte, sobald ich auch nur eine Sekunde aus ihrem Blickfeld verschwand, es fraß nur, wenn ich daneben hockte und sie immer noch berührte. Wenn es nach Nanny gegangen wäre, hätte ich sie wahrscheinlich in einem Babytuch durch die Gegend tragen können.

Es hat Tage gedauert, bis unsere Hannelore wieder "normal" war. Mehr noch. Hanny-Nanny blüht jeden Tag mehr auf, spielt in der Wohnung mit ihrem Ball, liebt unsere Spaziergänge, die immer länger werden, kuschelt wuchtbrummenartig auf dem Sofa und so zaubert Dingelchen in diesen Tagen ein immer breiteres Lächeln auf die Gesichter der Nannyfamilie.

Freitag, 21. Januar 2011

Das Dingeltamagotchi

Können Sie sich noch an diese Dinger erinnern?
War anfänglich ein Riesenhit, so kurz vor Twitter und dem Rest des WWW.
Heute müsste man das Online-Tamagotchi erfinden, damit eins überlebt von den Teilen.
Gibt es schon den digitalen Wii-Hund? Sollte jemand meinen, das wäre DIE Geschäftsidee, ich freue mich über Mails.
Egal.
Wir haben jetzt eins zu Hause, live und in Farbe, nur leider ohne Ausknopf.

Das Dingelchen fühlt sich augenscheinlich wohl im Landgasthof „Zur goldenen Pfote“ und endeckt gerade, dass man Futter, Leckerchen, Streicheln, spazieren gehen, einfiepen kann.
 Es fiept, wenn es Hunger hat, es fiept, wenn es gestreichelt werden will, es fiept, wenn es unter der Dusche steht und man die Dusche wieder ausstellt (Sie lesen richtig, jawohl), es fiept, wenn man aufhört, es trocken zu rubbeln, es fiept, wenn es vor der Haustür steht, es fiept, wenn ich mir die Jacke anziehe. Es fiept, wenn es des nächtens kurz aufwacht.
Ach so. Zur Erklärung.Es fiept, aber es steht nicht vom Sessel auf. Dafür die Dingeleigner vom Bette.
Kurz.
Es fiept immer.
Außer es frisst.
Laut wissen.de bedeutet fiepen: eigenartig pfeifender Ton des Rehs bei Erregung.
Ok.
Dingelchen ist nen Reh und wird erregt von der Vorfreude.

Ich schrieb ja schon, Dingelchen ist erstens anders und zweitens wie man denkt.
Denn aus dem Reh wird nach einwöchiger Fiepphase (das neue Unwort des Jahres 2011) ein Esel.
Jetzt hält das Dingelchen zwar die Klappe, aber blockiert alle Wünsche der Gemeinschaft wie ein störrischer Muli.
Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Dingelchen wacht morgens auf; in alter Gewohnheit steuert man den Dingelchensessel an (Hundeplätze und Hundehäuser sind out), sagt:“ Guten Morgen, Nanny-Hase.“. 
Der Hase rollt sich um und zwei Minuten später ergrunzt das deutliche Schnarchen eines Dobermanns den Raum, der unter keinen, und zwar gar keinen Umständen daran denkt, auch nur irgendwie die nicht vorhandene Schwanzspitze zu bewegen.
„Gar nicht so schlimm“, denkt sich das Dingelchenfrauchen wohligen Gemütes und braut erstmal eine Kanne Kaffee zusammen, (Hund schnarcht weiter), geht duschen, (Hund schläft weiter).
„Ha, dich krieg ich“, denkt Frauchen, rasselt mit dem Schlüssel und bringt Müll raus.
 „Nette Idee“, denkt Hannelore (und pennt weiter.)
Nun gut.
Rechner starten, Mails lesen, Nanny-Frauchen hat zu tun. (Dingelchen pennt.)
Um HALB ELF ist Schluss mit lustig.DENN Frauchen ist seit 6.00 Uhr auf!!!!!!!
Aber echt, jetzt.
Frauchen ruft Hannelore.
NIX.
OK.
Leibchen geschnappt und ab zum Sessel.
AUFSTEHEN!
NIX.
Dingelchen tut zumindest so, als würde sie weiter schlafen und wer könnte ihr böse sein, hat sie doch so viel Schlaf nachzuholen.
Frauchen kleidet ergo Nanny-Hanny-Dingelchen im Schlaf zum „im Frühtau zu Berge, wir zieh´n, Fallera“, hakt die Schleppleine ein und
ooooooooohhhhhhhhh,
halb zog sie sie, halb sank sie hin, das Dingelchen rutscht vom Sessel, gähnt, reckt sich.
 Neeee, ist klar.
LOS jetzt!
„Menno, Frauchen, it´s raining cats and dogs!!!“
 UND WENN DU NASS WIRST, WIR GEHEN JETZT SPAZIEREN, DENN DU MUSST MAL!
„Gar nicht.“
„DOCH“
„nö“
„WOHL!“
Weiß jemand, wo dieser niedliche Fiepknopf ist???????????????????????



Samstag, 8. Januar 2011

Erstes Nanny Bild - und ja, wir sind stolz!

Noch nicht so schön von der Bildqualität, aber man sieht, es wird ein Dobermann!  

So schaute sie aus noch vor 6 Wochen.....



Montag, 3. Januar 2011

Über Dorfstraßen, Tanken, Busse, Nachbars Kater und Silvester Geböller

Es ist kurz nach 20.00 Uhr, als ich feststellen muss, dass mir die Rauchwaren ausgehen und während ich grübele, fühle ich mich so ein bißchen wie in der Denksportaufgabe mit dem Wolf, dem Schaf und dem Kohl, kennen Sie bestimmt.
Kein Zigarettenautomat in der Nähe, Dingelchen alleine lassen will ich nicht, nicht rauchen will ich auch nicht, bei Nachbarn klingeln kommt überhaupt nicht in Frage.
Bleibt nur: Dingelchen muss mit, frei nach dem Motto mitgehangen, mitgefangen.

Bisher drehten wir unsere Runden nur durch Wälder und Felder, bewußt alles vermeidend, was Nannykind in Unruhe stürzen könnte und nun steht der erste Ausflug in die große weite Dorfwelt bevor zur blauen Lagune, die armen gestressten Menschen wie mir bis 22.00 Uhr Sprit und andere lebenswichtigen Waren verkauft.

Die Straßen sind leer, der Schnee türmt sich und Nanny geht ein wenig ängstlich an mich geschmiegt so etwas von vorbildlich bei Fuss, während ihre unglaublich charmenten Flatterohren aufgeregt trompeten, dass ich mich schon frage, ob ich den falschen Hund dabei habe.
Langsam nähern wir uns der Zivilisation. Autos, gar furchterregene Busse? Pah, kein Problem für Dingelchen.
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich ihr in der ganzen Zeit (und der Weg zu Lagune ist lang) einen strukturierten Vortrag darüber halte, wie toll sie das macht und wie unglaublich stolz ich auf sie bin.

Gespannt bin ich allerdings darauf, ob sie die blaue Lagune betreten wird, nachdem wir das Thema Hausflur erst seit gestern ad acta gelegt haben. Ein bißchen komisch findet sie das Gebilde schon, auch der Geruch ist nichts für zarte Dobinasen, aber Tür auf, Nanny rein, Tür zu, an der Kasse ein kurzes "Sitz" und schon quietsche ich in meinem Hundetonfall, für den man mich in einer Besprechung einsperren lassen würde: "Suuuuuuuuuuuuuuuuuupääääääääääääääär gemacht!"
Der Tankwart mustert mich sprachlos, greift unaufgefordert ins Regal, schiebt die begehrte Ware über den Tisch, ich bedanke mich in normaler Tonlage, ein kurzes "Weiter", Nanny und ich verlassen das Gebäude und dann renne ich mit dem Dingelchen los und es hüpft und buckelt fröhlich neben mir, als hätte es gerade den 1. Platz im Dobiwettbewerb gewonnen. Zurück durch die Straßen, eine Runde noch ums Feld, schwupps durch den Hausflur in die Wohnung und dann haben wir unser erstes Abenteuer bestanden.

Wenn´s läuft, dann läuft´s, denke ich mir am nächsten Morgen und beschließe das nächste Abenteuer zu wagen: Bus fahren steht auf dem Programm, 2 Stationen nur so zum gewöhnen. Ich kürze es ab: der Bus ist voll, denn schließlich wollen Menschen zur Arbeit, Bus hält, Nanny rein und ich schaffe es gerade noch mein "Suuuuuuuuuuuuuuuuuuuupäääääääääär gemacht" auf ein Mitmenschen erträgliches Mass zu reduzieren, Bus hält, Nanny raus und auch dieses Thema hätten wir erledigt.

Später an diesem Tag kommt es zu einem haarsträubenen Vertragsbruch seitens des Nachbarschaftskaters. Bei Einzug hatten Cora und ich ihm nämlich erklärt und uns auch geeinigt, dass ein kurzes Durchqueren des Gartens statthaft ist, nicht aber eine längere Verweildauer oder gar ein Sprung auf das Gartenmobilar. Nun - nach Coras Tod meinte er sich nicht mehr an diese Vereinbarung halten zu müssen und schlendert aufreizend langsam durch alle Winkel.
So sehe ich gerade noch aus den Augenwinkeln wie sich HANNELORE in einer Blitzattacke über das Sofa in den Garten katapultiert und dabei Zornestöne in einem Klangvolumen spuckt, die man dem Dingelchen überhaupt nicht zugetraut hätte. Nix mehr Dingelchen: das ist ein hochnot zorniger Dobermann, der SEINEN Garten gegen das feindliche Gesindel verteidigt.
Der Kater, im übrigen ein gestandenes Mannsbild, ist sich nicht zu vornehm, sein Leben in einem Satz auf die 2 Meter hohe Gartenumzäunung zu retten, während ich mit Lachtränen in den Augen versuche der Schnegge etwas klar zu machen, was sich wahrscheinlich wie "lass den doch, der meint es nicht so" anhören soll.
Den Kater haben wir übrigens nicht wiedergesehen, laut Nachbarin ist er immer noch beleidigt.

Anderen Hunden gegenüber benimmt sich Nanny im übrigen vorbildlich, egal ob groß, klein, alt, jung, zu zweit oder zu dritt, männlich oder weiblich, Hauptsache spielen. Dabei ist sie damenhaft reizend und mit höflichstem Langmut ausgestattet, wenn ein Kollege keine Lust zu wilden Trolljagden verspürt.
Diese Spieleinlagen, zusammen mit den hübschesten Schlappohren dieser Welt und dem ihrer Krankheit geschuldetem leicht tappsigen Gang auf den viel zu grossen Pfoten verdanken wir auch die immer wiederkehrende Frage: "Die ist aber noch jung", und wie Maulwurfen antwortete ich dann mit einem fröhlichen: "Nenenenenenene, die ist schon 8 Jahre" "Ist nicht wahr?" "Dooooooooooch."

Ach, unsere Tage sind so voll, so reich, so schön, während Nanny die Welt entdeckt. Sie beschenkt uns so reichlich.

Silvester macht sie uns kurz Kummer, weil sie trotz aller Maßnahmen wie Rolläden runter, Musik an, schreckliche Angst vor dem Geböller hat, durch die Wohnung streift, schüchtern, verängstigt, sich in ihrer Kiste verkriecht, wieder raus kommt, würgt vor lauter Aufregung, wir erreichen sie nicht in ihrer Angst, aber unser Dingelchen erinnert sich augenscheinlich an unser erstes Sit-in in der Küche, verkriecht sich dorthin, wir verkriechen uns mit und dann schmiegt sie sich in unsere Arme und bis auf Nanny heulen wir alle um die Wette.

Um Cora, die wir so sehr vermissen,
um das Dingelchen, weil es uns gerade sein Herzchen zu Füßen gelegt hat.

Später in der Nacht noch ein kurzer, jetzt wieder unaufgeregter Spaziergang und schon sind wir drin in einem hoffentlich glücklichen, gesunden neuem Jahr und vielen, vielen schönen Momenten mit unserer Nanny.

Anmerkungen am Rande

Um kritischen Stimmen vorzubeugen: Sie haben völlig recht, dass hier ist kein Blog aus dem Wendy Forum und auch nicht die Fortsetzung der Hanni und Nanni Geschichten.
Diese Geschichte hat kein Happy End.
Es fand schon statt dieses Happy End, als die Organisation Dobermann Rescue e.V. ( http://www.dr-h.org) Nanny in ihre Obhut nahm, sie wochenlang in einer Klinik wieder aufpäppelte und dann auch noch schlussendlich dafür sorgte, daß Nanny ihren Weg zu uns fand.
Rein statistisch lag ihre Chance auf "Rettung" im August letzten Jahres bei genau 0,01 % und bringt mich dazu, und das nur am Rande, das Lottospielen doch in Betracht zu ziehen.

Aus Nanny wird nie wieder ein junger Hüpf-ins-Feld, ihre Krankengeschichte wird sie einholen, in ein paar Wochen, Monaten oder vielleicht auch in ein paar kurzen Jahren. Es liegt nicht in unserer Hand. Wir können nur pflegen, medizinisch unterstützen und lieben.
Ich schreibe diesen Blog auch nicht für das Dingelchen, das gerade selig schnarchend ihr Frühstück verdaut und dabei den einen oder anderen ABC Alarm geeigneten Furz verbreitet.

Dieser Blog möge allen anderen Hunden dienen, überall auf dieser Welt, soll wach rütteln, dass tierischer Abfall zarte Seelen birgt, in den Ländern, in den Köpfen der Menschen, die tagtäglich Abfall produzieren und ihn genauso schonungslos beseitigen. Er berichtet von Nanny als Stellvertreterin, er soll Mut machen denjenigen, die überlegen, einer solchen Seele zu helfen, sei es mit Spenden, sei es mit einem warmen Platz.Vielleicht lockt er auch nur den einen oder anderen an einem Sonntag hinter dem Ofen hervor und der Weg führt ins nächste Tierheim, um dort einfach nur irgendeinem Hund eine Stunde lang einen Sonntagsspaziergang zu schenken.

Und alle, die vielleicht noch überlegen, ob sie wirklich einem armen Streuner ein Heim bieten wollen:
Tun Sie es.

Es ist die pure, reine Freude.

Prosit Neu Jahr!

Wir sind s p r a c h l o s. 

Dingelchen muss dringend umgetauft werden. Derweil schallt "Schnegge" durch die Wälder, die Rheinwiesen, das Haus. 
Eigentlich geht das gar nicht, kann das gar nicht sein, was das Dingelchen abliefert an Leistung, Vertrauen, Liebe, Ruhe, Entspanntheit, Lebensmut, Spielfreude. 
Und verzeihen Sie bitte die Reihenfolge, ich weiss nicht ein und nicht aus vor Begeisterung.
Und gar nicht wird gar nicht zusammen geschrieben.
Und Nanny ist gar nicht kein Dingelchen.

Nanny ist einfach nur ein kleines Wunder.

Aber der Reihe nach. Bemühen wir doch einstweilen erst einmal die harten Fakten.
Nanny alias Dingelchen, Schnegge, Hannelore (lachen Sie nicht, sie mag den Klang des Namens), Spatz, Hasenpfote, Schneewante.
2011 wohl endgültig 8 Jahre alt. 
Ich traue mich nicht, die Liegestellen wirklich zu zählen, die sie ihrer "Karriere" als Wurfmaschine verdankt. Die erste Tube Creme mit Meersalz ist leer. 

Ernsthafter ihre Fehlstellung der Hinterläufe. Eher eine Verkümmerung der hinteren Extremitäten, auf Grund mangelnder Bewegung, dem Verdammnis der Wurfkiste. So eine Mischung aus Kuhhessigkeit und O-Beinen, falls man sich das vorstellen kann. Das ganze dann gepaart mit dem Wobbler Syndrom macht aus dem Dingelchen eigentlich, ja eigentlich was? Mindestens einen Hund mit Behinderung.

Harte Fakten sind gut für´s Geschäft,
Nanny ist der Gegenentwurf der Realitätstheorie.

Denn Dingelchen ist erstens anders und zweitens wie man denkt.

Aber ich schweife ab. Beginnen wir von vorne.

Die ersten Tage verlaufen relativ ereignislos. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Nanny ist von der ersten Sekunde an stubenrein. Sie meldet sich selbstständig mit einem kleinen Fiepen, ist ganz schnell im Rhythmus unserer Spaziergänge,die sich langsam ausdehnen.Sie hat sofort raus, wo wir wohnen und biegt an langer Schleppleine, egal aus welcher Richtung in den richtigen Weg ab, bleibt vor dem richtigen Hauseingang stehen, nur der Flur und die drei Stufen machen ihr Angst und so finden mich die Nachbarn hockender Weise auf meiner Fußmatte, während das Dingelchen dem Hausflur nicht traut. 
Was zur Folge hat, dass sich die Hausgemeinschaft, wann immer sie mich und Dingelchen im Hausflur "findet", mit "hinhockt" und alle mit Engelszungen auf das Nannykind einreden.
Irgendwann erwische ich mich dabei, dass ich ihr erkläre, dass ihr "Prinzesschen auf der Erbse sein" der Harmonie schadet, schwupps trabt das Dingelchen durch den Flur, nimmt auf dem Teppich in der Küche Haltung an (Leckerchenzwischenstation)und stolziert die Treppe runter, als wäre es das normalste auf der Welt.

Normal ist das nicht, das Dingelchen, denn es lernt und lernt und lernt und ich weiß überhaupt nicht, wie wir das hinkriegen, denn ICH hab´s ihr nicht beigebracht. 
Sie bietet etwas an, ich lobe, wiederhole 10 Minuten später und sie kanns. 
Beispiel "Sitz": Ich rufe Dingelchen aus 20 Meter Schleppleine zu mir, Dingelchen kommt zur Leckerchenfee getrabt, ich halte Superleckerkaustreifen vor Nanny´s Nase, Dingelchen setzt sich vor lauter Begeisterung auf ihren hübschen Allerwertesten, ich rufe begeistert "Sitz", rufe 10 Minuten später wieder, Nanny kommt, ich wedel mit Superdupakauding, sage "Sitz" und Nanny sitzt.Beim nächsten Mal benutzte ich zusätzliches Handzeichen und jetzt kann Nanny beides, "Sitz" auf Stimmkommando und Handzeichen.
Ich trau mich gar nicht es zu erzählen (wenn hier einer angibt dann Nanny, fragen sie den freundlichen Kater von gegenüber, aber dazu später mehr, erinnern Sie mich dran.)
Nanny kennt inzwischen Sitz, Platz, Hier, Fuß, Platz bleib, ab ins Körbchen, Pfote rechts, links (praktisch um das Geschirr auszuziehen, dass sie trägt, damit niemand an ihrem Wobblerhals rupft) auf Stimm- und Handzeichen.Leckerchen braucht es nicht mehr, es ist das Lob, was ihre Augen leuchten läßt. 
Apropo Augen. 
Es sind jetzt Augen. 
Es sind die weltbekannten Doberfrauknopfaugen.
Oh, Schnegge piepst.
Bis später.
Und frohes neues Jahr Euch allen!
Davon wird noch zu berichten sein.