Für immer....

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Cora

Donnerstag, 27. Januar 2011

Fiepknopf

Fast schäme ich mich, fragte ich doch im letzten Post nach dem niedlichen Fiepknopf bei Nanny.
Fast so ein bisschen, als hätte man den Teufel gerufen...

Nur das in diesem Fall unser Teufel eine höllisch nette Frau ist, nämlich die 1. Vorsitzende des Vereins Hungaria Rescue e.V,. die ihren Besuch für einen Sonntag angekündigt hatte, um sich selbst davon zu überzeugen, wie es Nanny in ihrem neuen Heim ergeht.
Tja und ich, ja ich hatte mich aus tiefstem Herzen auf diesen Besuch der Nannyretterin gefreut, bei Leibe nicht nur getrieben vom Angeberdobermannfrauchensyndrom.
Nanny begrüßte sie höflich, aber von unseren Vorführzaubertricks wie z.B. Leibchen ausziehen auf Leckerchenzwischenstation klappte nicht einer. Selbst dem Ruf auf das Sofa (Abendschmusestation) folgte Nanny nicht, sondern verzog sich auf ihren Sessel augenscheinlich darum bemüht möglichst nicht aufzufallen.

Eine Erklärung für Nanny´s Verhalten erhielt ich prompt von dieser großartigen Fachfrau und möchte mir heute am liebsten immer noch mit der Hand vor die Stirn schlagen.
Ich hatte nicht kapiert, dass für Nanny dieser Besuch Verunsicherung bedeutete, denn wann immer diese so großartige Dame in Nanny´s Leben auftauchte, standen aus Nanny´s Sicht Veränderungen oder sogar Schmerzen (Tierarzt, aber das weiß Nanny ja nicht!!!!) an.

Die nächsten Stunden waren dann für mich die Hölle. Denn kaum war Nanny´s "Teufel" weg, verzog sie sich in ihre XXL Kiste und machte sich so klein, dass man locker noch nen ganzes Hunderudel hätte einladen können. Und dort blieb sie dann, ließ sich gerade mal so eben zu Spaziergängen überreden und für mich unfassbar: Dingelchen, das kleine Schleckermäulchen, fraß nicht mehr. Selbst in die Kiste gereichte Fleischwurst wurde verschmäht.
Glauben Sie mir, ich hab Rotz und Wasser geheult um Nanny, weil ich ihr noch nicht den Rückhalt schenken konnte, um ihre Verunsicherung zu überwinden, um die Größe von Cora, die, ähnlich verunsichert, alles über Bord geworfen hatte, um sich mir anzuvertrauen, um alle die armen Gestalten, die in den Tierheimen dieser Welt hocken und vielleicht ähnlich trauern.

Am nächsten Morgen hatte ich es wieder, mein Dingeltamagotchi. Nur jetzt fiepte es nicht mehr, es jammerte, sobald ich auch nur eine Sekunde aus ihrem Blickfeld verschwand, es fraß nur, wenn ich daneben hockte und sie immer noch berührte. Wenn es nach Nanny gegangen wäre, hätte ich sie wahrscheinlich in einem Babytuch durch die Gegend tragen können.

Es hat Tage gedauert, bis unsere Hannelore wieder "normal" war. Mehr noch. Hanny-Nanny blüht jeden Tag mehr auf, spielt in der Wohnung mit ihrem Ball, liebt unsere Spaziergänge, die immer länger werden, kuschelt wuchtbrummenartig auf dem Sofa und so zaubert Dingelchen in diesen Tagen ein immer breiteres Lächeln auf die Gesichter der Nannyfamilie.

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