Für immer....

Für immer....
Cora

Sonntag, 7. Dezember 2014

316

316 Stunden
 und 37 Minuten 
ist Zeuschen jetzt schon 
zu Hause. 

Irgendwie ist es mir beinahe unheimlich, 
irgendwie ist er schon immer so da.
Irgendwie. Also quasi.



Ich versteh's einfach nicht.

Zeus hat unter übelsten Umständen an der Kette gehangen, und benimmt sich, als hätte das nie stattgefunden. Egal, was wir machen, er findet es prima.
Also ein Voll-Normalo aus bestem Hause, statt runtergekommender Kettendoben. Eben.
Doben. 
Mensch, das ist nen Doben.
Dobermänner sind nicht unbedingt als die einfachsten Hunde bekannt.

Was hat meine Hanny-Nanny für Zeit nötig gehabt, um sich an die Zivilisation zu gewöhnen und sie war genauso alt wie das Zeuschen, als sie bei mir einzog. Schritt für Schritt und Pfötchen für Pfote hat sie gebraucht.

Ergo: was hab ich mir einen Kopf gemacht, ob ich ihn wirklich schon auf eine Geschäftsreise mitnehmen kann und soll.
Hab mich schlussendlich dafür entschieden, weil er gerade in der extremen Mamiiiiiiiiiiiiii-phase (wenigstens das ist dobitypisch und mir bekannt) ist und schon jammert, wenn ich aufs stille Örtchen muss.

Rein ins Auto, Schnarchmodus ein, 361 km später raus aus dem Auto, Pippi, im Auto auf mich gewartet (der einzige Ort, wo er alleine ohne mich bleibt), 2 Stunden später 18 km weiter zur Freundin, raus aus dem Auto, in 3 Minuten alle Geschäfte erledigt, rein in die Wohnung, einmal rumgeschnüffelt und ab aufs Sofa.
Das wars.
Der staunt noch nicht mal durchs Leben. Nix. Nada.

Ich versteh's einfach nicht.

Nettes Anekdötchen am Rande. Guter Freund von Freundin und mir kommt auch eben vorbei „Hallo“ sagen. Zeus, soeben noch im Schnarch-Pups-Modus, sitzt in einer Zehntelsekunde senkrecht neben mir auf dem Sofa und wölbt in bester „ein ganzer Kerl dank nicht Chappi“ Manier seine Brust nach vorne, wobei seine Kehle Grummlaute ausstösst, die sich selbst bei allem Verständnis nur als ein: „FASS mein Frauchen nicht an!!!!!!“ interpretiert werden können. Besagter Besuch und Hundemensch bleibt stocksteif stehen. Mein Doben schindet Eindruck, jawoll. Hihihi.

Apropo dieser Doben. Ich mach mir schon jetzt ins Hemd, dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach nicht all zu viel Zeit miteinander verbringen werden dürfen. Ich weiss schon jetzt, dass es mir das Herz brechen wird.
Darum hab ich Zeuschen heute zum beinahe 2-wöchigem etwas versprochen.

Es wird nicht einen Tag geben, an dem ich ohne Zeus sein werde. Kann er nicht mit, bleibe ich zu Hause. Fertig.

Nach Malle kommt man auch mit dem Auto.

Ich will jede Sekunde mit diesem Traumhund, jeden Schnarcher, jeden Freudenhüpf.

Er ist ein Seelenhund.

Mittwoch, 26. November 2014

Unser aller Regenbogen

Ein Tierheim.
Eine Pforte.
Ein Flur.
Zeus.

ZEUS.



Ich glaube, ich habe nicht Hallo gesagt, irgendwem die Blumen für Jessica in die Hand gedrückt, und schon auf den Knien gelegen, das Herz weih wund.
Mit anderen Worten bar aller Kinderstuben und entsetzlich unhöflich.

Zeus. Das Ebenbild meiner Cora. Genau wie damals. Mager, vermackt, grausamst verstümmelt mit einer Gartenschere.

Ich rette mich auf einen Stuhl. Irgendwer ist so unglaublich nett mir einen Becher Kaffee in die Hand zu drücken.

Verwundert spüre ich die Nässe in meinem Gesicht. Wasserfestes Mascara, pah.

2 Stunden zuvor gekochte Leber, (Achtung Steph: ich habe extra für diesen Anlass eine Fast-wie-Tupper-Dose gekauft) wechselt den Besitzer. Ganz sacht nimmt er mir die Leckerei aus der Hand.

In meinem Kopf dröhnen Grisus Worte aus einem ihrer letzten Posts:

Gassi gehen mit Fume is net das gleiche. Grisu ging pieseln und kackern und dann isse ned weiter weg als 10 Meter und hat gewartet bis ich nen Ball hol oder is Fuß gelaufen, da musste ich immer so lachen und hab ein bisserl was mit ihr gemacht..dann war sie 1 Minute zufrieden und kam dann wieder daher..Sie hat mich so angestrahlt wenn sie Fuß laufen durfte..Oder wenn die Autotür auf war und sie sich das Beißkissen geschnappt hat und mich damit angestrahlt hat..da gab's so viel was sie gemacht hat was mir so sehr fehlt beim Gassi..

Grisu, die gerade ihren Seelendoben verloren hat und die dennoch das Glück hat, dass noch ein Dobi ihr Leben bereichert.
Genau in der Sekunde hab ich es erst kapiert, im Flur, als meine Hand das erste Mal sein stumpfes Fell gestreichelt hat.
Was ich all die Jahre vermisst habe. Ihn da. Zeus. Cora.

Oh. Es gibt natürlich einen fundamentalen Unterschied. Cora war so misshandelt, dass sie Jahre gebraucht hat, um all das zu vergessen. Zeus, obschon Jahre an der Kette, kommt irgendwie an ihrer Stelle zurück. Er ist einfach da. Bääääähm. Aber ich greife vor.

Jessica, Leiterin der Hundehilfe Deutschland e.V., erklärt Blutuntersuchungen, Herzuntersuchungen und ich sitze immerhin noch auf meinem Stuhl. Auf die Decke da will ich eigentlich, ihn in den Arm nehmen, sein Körper sucht ihre Wärme.
Sie ist sein Engel, sie hat ihn aufgenommen, gepflegt, versorgt, gehegt und geliebt.
Geliebt.
Recht ungewöhnlich für eine Tierheimleiterin.
Recht ungewöhnlich auch der ganze Rest. 1 Mitarbeiter kümmert sich am Tag um 2 Hunde.
(!!!!!!!!!!!! Bestimmt war der eine oder andere schon mal in einem TH)
In der Regel auffällig gewordene Listenhunde.
Auf meiner Runde mit ihr durchs Tierheim ist nur auffällig, wie unauffällig alles ist.
Kein Gestank, kein hysterisches Gebelle. Freudige, freundliche Hundeschnauzen. Wenn auch nie ein TH ein Zuhause ersetzen kann, hier spürt man die Wärme. An den Hunden, an den Menschen, an Jessica und an Zeus.

Jessica, tausend Mal danke für das, was Du da leistest.

Die Verträge sind unterschrieben.

Zeus an meiner Leine steigt ohne mit der Wimper zu zucken in mein Auto, das drapiert mit Decke, Kopfkissen und Coras „zur Feier des Tages geliehenem Hein-Blöd-Kuscheltier“ entsprechend dobengerecht vorbereitet wurde, dreht sich im Kreis und verschläft den Rest.

Daheim.
In Empfang genommen wird er von Dracu, die sich gebärdet wie eine Rottweiler Klobürste. (Wo hat diese kleine Maus nur den Mumm her?)
Conny lässt sich auch nicht lumpen, erkennt aber in Sekunden ihren Irrtum und dreht ab, was Zeus sichtlich irritiert. „ Heeeeee, Baben, kussen“, sagt Zeus, in maulwurfen Geheimsprache.

Wir begrüßen die Pferde, den Hof, das Herrchen, das Heim, Essen für alle hinter einzeln geschlossenen Türen, das Nachtlager bereitet an meiner Seite des Bettes. Tür zu und dann schnarcht Zeus wie ein Bär und pupst wie ein Puma durch die Nacht.

Jetzt sind wir 62 Stunden weiter. Zeus und die Mädchen, incl. (beinahe) Mimi, benehmen sich wie alte Freunde. Allen voran Dracu. Sie ist eine kleine, wunderbare Hexe.

Zeus kann alles, lernt alles, weiß alles.

Und weil das Leben ja sonst langweilig wäre, traue ich mich ins Dorf zum Einkaufen. Zu Fuß mit Hund bei Fuß. VORBILDLICH.

Das kann doch alles gar nicht sein. Der lag an der Kette. Der kennt keine Wohnung. Der muss doch ne Macke haben.

Wieder dröhnen Grisus Worte in meinem Kopf. Ja, heute Abend war das so. Da hat mich Cora begleitet. Auf mich gewartet am Supermarkt.

Cora hat ihn abgefangen an der Regenbrücke (und an der hat er gestanden, wenn er nicht von Tierschützern frei gekauft worden wäre) und ihn mir geschickt mit den Worten: „Ich glaub, jetzt kann sie es ertragen, einen meines Kalibers und Du Zeus hast es verdient. Geh und sag ihr, dass ich sie liebe und sag ihr auch, dass Nanny und Conny auch von mir sind, weil sie nicht alleine sein sollte. Nur für Dracu, Monster und Mimmi kann ich nix. Die haben das ganz alleine geschafft“.

Ich bin eine sentimentale, alte Schrulle und ich weiß, ich habe Recht.

Also bitte Grisu, spiel nicht so lange im Regenbogenland und denk ans Frauchen.

PS Nanny und Conny. Damit hier nie Zweifel aufkommen. Ich liebe Euch.

PPS: Wir dachten kurz darüber nach seinen Namen zu ändern, da er ihn ja eh noch nicht lange kennt.
Kurzes Brainstorming am Küchentisch.
Herrchen: Wettergott.
Ich: der oberste griechische Gott.
Wikipedea:

Zeus ist der oberste olympische Gott der griechischen Mythologie und mächtiger als alle anderen griechischen Götter zusammen. Über ihm stand nur das personifizierte Schicksal – nur ihm hatte er sich zu fügen.
Zeus ist ein Sohn des Kronos und der Rhea. Kronos soll alle seine Kinder gleich nach der Geburt verschlungen haben, da er fürchtete, diese könnten ihn entmachten, so wie er selbst seinen Vater entmachtet hatte.

Als Zeus geboren werden sollte, beschließt seine Mutter ihn im Verborgenen auf die Welt zu bringen. Sie geht dazu in eine Höhle und überlässt ihn der Obhut anderer.
Dem Vater gibt sie anstatt Zeus einen in eine Windel gewickelten Stein, den er verschlingt.
Zeus entwickelt sich prächtig und bringt mit einer List und Drogen den Vater dazu, zuerst den Stein und dann alle seine verschluckten Kinder wieder auszuwürgen.

In dem Sinne Zeus: mach mal. Mögen deine Vorbesitzer Steine kotzen müssen.


Freitag, 21. November 2014

Bääääääääähm

Wieder einmal ist alles anders.

11 Pferde, ne Dobenzaubermaus, ne Untertischhupe mit einem Herz aus Gold, ne geile Katze (und ich hätte geschworen, dass das nie, aber auch nie niemals über meine Lippen kommt), Haus und Hof – man könnte meinen, ich sei halbwegs ausgelastet.

Doch irgendwas treibt mich um, schon seit Wochen. So wie damals, als meine Cora tot war und ich wochenlang durch die grosse, weite Welt gesurft bin, immer auf der Suche nach DOBEN. Es war Nacht für Nacht wie eine Sucht, damals schrieb ich:

Ich surfe nicht mehr im Netz, ich reite Wellen. Durch alle Foren, alle Pages, verschlinge jedes Wort, dass geschrieben wurde über Dobermänner, lese Geschichten, Nachrufe, schaue auf Youtube Dobifilme, so als bräuchte ich die "Droge" Dobermann, die Auseinandersetzung, den Bezug zu diesen wundervollen Hunden, um mein Mädchen nicht aus den Augen zu verlieren. Ihre Fotos anschauen kann ich nicht. Noch nicht.

In den Abendstunden beschwören wir Coras Geschichten, redselig, trunken vor Kummer und Wein.

Wer auch immer meine Zeilen lesen mag, wer auch immer in seinem Leben das Glück hatte "seinen" Hund des Lebens an seiner Seite zu wissen, der mag mich mit meinem ganzen Kummer, meiner Trauer und manchmal auch mit meiner Wut verstehen. Wut, auf Menschen, die nichts aus ihrem Leben machen und mir lallend in der Innenstadt begegnen, Wut auf Menschen, die ihre ihnen anvertrauten Tiere schlecht behandeln, heiliger Zorn, dass das Leben so schrecklich endlich ist
.

Heute ist es anders. Ich habe reichlich, bin fürstlich beschenkt mit meinen beiden Hunden.
Dennoch: 
Facebook erschlägt mich täglich mit dem aberwitzigen Grauen Rumäniens, den Nerzfarmen, den erstickten Kälbern im Leib ihrer toten Mütter, und den Doben, die in Not sind.

Wochenlang suche ich die Welt ab. 
Ein paar Mal bewerbe ich mich und nicht nur um Doben, manchmal erhalte ich auf meine Mails noch nicht mal eine Antwort. 
Wochenlang suche und suche ich nach dem einem Klick, dem einen Bild, den Augen, doch nichts passiert. Irgendwie bin ich zunehmend verstört. Ist es richtig im Netz zu suchen, soll ich es diesmal nicht anders machen, erst kennen lernen, ich muss an Conny und Dracu denken, die beiden müssen es akzeptieren, werde ich dann ihnen gerecht, ist das alles nur ein Hirngespinst? Darf ich mich überhaupt auf eine Rasse festlegen? Ist mein Anspruch, dass es Liebe sein soll, nicht schon eine Anmaßung an und für sich angesichts des unfassbaren Elends da draußen? Versteht ihr, was mir die Haare zu Berge stehen lässt? Ich muss, kann wählen. Alleine die Vorstellung, dass ich, wir aus dieser unüberschaubaren Heerschar armseligster Gespenster, den einen picken sollen, wollen. Das ist kein Lotto, das ist ein Albtraum.

In einem Tierheim in meiner Nähe sitzt ein Dobi. Seit 5 Jahren. Weggeworfen mit 8 Monaten. Ich rufe an. Aggressiv gegen andere Hunde. Nur als Einzelhund. Ich erlaube mir die Frage, was an Training unternommen worden ist? Pampig werde ich beschieden, man hätte ihn einmal mit Maulkorb zu einer Hündin gelassen und das hätte auch nicht funktioniert. Mom. BITTE? Einmal? In 5 Jahren??? Ich lege auf. Und rufe nicht wieder an.
Er spukt durch meinem Kopf. Ich weiss, wie unglücklich er sein muss. Aber wie viel Aufwand muss ich betreiben, um mir erst mal Gehör zu verschaffen im TH? Ich fühle mich erbärmlich.Es hat nicht geklickt.

Wieder einer. So weit bin ich jetzt. Es wird wieder ein Doben. Ich habs meinem Mädchen versprochen und es ist nicht unrecht. Dobis for ever ist ok. Von denen hab ich ein ganz kleines bisschen Ahnung. Das ist gut für den Hund und gut für uns.

Da. Er. Sichergestellt durch die Behörden. Schutzhund in Händen eines Arschlochs. Komplett ausgebildet. Jetzt TH. Jede Menge Probleme. Vorsichtig knüpfe ich Bande. Bin so verschüchtert, ob ich alles richtig mache. Probleme mit den Vorbesitzern, ein vorgeschobener Hundetrainer versucht den armen Kerl noch an das SEK zu verkaufen und ich mittendrin. Man beschließt Identitätsänderung des Hundes und es läuft mir kalt den Rücken runter. Noch einmal durch die Hölle, weil Besitzverhältnisse nicht geklärt sind? NEIN. Sorry, du Traumkerl, es hat nicht Klick gemacht, sonst wäre ich durch die Hölle gekrochen.

Wieder. Da. Die nächste Scheiss Story. Eingesperrt auf 8 qm. Gerettet von wunderbaren Menschen, die an ihre absolute Grenze gehen, um diesem tollen Hund ein neues Leben zu ermöglichen. Wir reden, verabreden uns.Und reden aneinander vorbei. Meinen es beide gut, und kriegen es nicht auf die Reihe. Zum ersten mal bin ich auch in etwas drin, was ich nicht kenne, ein Minishitstorm auf FB, weil ich aus beruflichen Gründen 2 Termine nicht halten kann.
Meine Schuld. 
Inzwischen bin ich so dünnhäutig in meinem wilden Plan.

Schluss. 
Ende aus. 
Gut ist. 
Fertig die Maus. 
Feierabend. 
Zerrissener kann man nicht mehr sein. Es soll nicht sein. Ich verwandel mich in ein Heultöpfchen. Ich meine es doch nur gut.

Zartschnäuzchen stuppst. 
Und Dracu hält Hof. 
Frauchen?

Bäääääääääääähm.

Buuuuuuuummmmmmm.

Klick. Klick. Klick.

KLICK.

7 Jahre Kette. Über den Gesundheitszustand reden wir nicht. 
Es gibt keine Probleme. Nicht mit den Pferden, nicht mit Frau Dobenzaubermaus, nicht mit Dracu, nicht mit Mimmi, der Katze.
Es kann gar keine geben. 
Ich weiss es.

Auch nicht mit Mann. Der schaut Bild und sagt: Jep.

Keine Ahnung, wie viel Zeit uns bleibt, mein Freund.

Montag hol ich Dich ab. Hab heute ein Hundebett mit eingebautem Luftbett gekauft. Ist besser für deine Liegeschwielen durch Beton, für ne Hundehütte hatte es an der Kette wohl nicht gereicht. IHR ARSCHLÖCHER!!!

Wir kriegen die ganze Breitseite. Flöhe, Würmer, Anämie, linke Herzkammer, rappelmager. Egal. Egal. Egal. Machen wir schon.Wird schon.

Und ich wiederhole meinen Schwur. Und wenn nur für eine Nacht. Du bist jetzt Zuhause. Für immer.

ZEUS!



PS. Weißte, kleiner Mann, was das beste ist? Du hast schon jetzt nen Fanclub.

A. hat das Wasser in den Augen
Steph malt Herzen in den Chathimmel.
Nadine gratuliert.
Menschenconny will dich tot kuscheln.
Coen berechnet das Futter.
Und ich? 
Ich kann es kaum noch erwarten.




Für Grisu







Ich leide mit. 

Ich weiss so gut, wie sich diese Leere anfüllt. 
Wenn du mitten in der Nacht wach wirst, und deine Hand ins Nichts greift, wenn du den Weg läufst, den du immer gelaufen bist.

Wie oft bin ich nachts ins Bett gegangen, trunken vom Rotwein und meinen Tränen und hab so sehr gehofft, ich würde wenigstens träumen.
Bis heute kann ich ihre Kiste nicht öffnen, ohne dass mir das Wasser in die Augen schiesst.

Die bittersten Momente sind die, wenn ich mich dabei ertappe, dass mir meine Trauer peinlich ist, weil die Welt da draussen so grausam ist, Millionen Tiere bestialisch abgeschlachtet werden, jeden Tag. Wie kann ich es wagen, so sehr um diesen einen Hund zu weinen, angesichts des täglich stattfindenen Wahnsinns.

Ich schreibe und mein Herz schlägt in meiner Brust. 
Wohin ist deins verschwunden?
Einmal noch, 
nur einmal 
dein Kopf in meinem Schoss.

Eine feuchte Nase stupst mich an, eine so süsse feuchte kleine Hundenase, ein Näschen, dass ich so lieben gelernt habe.
Lieben gelernt.
Wieder lieben gelernt.
Es gibt nicht nur eine Liebe.
Es gibt viele, jede auf ihre Weise, jede anders.

Je länger diese Näschen bei mir ist, umso mehr entdecke ich meine CORA wieder.

Erlaube mir zu denken, dass dieses Näschen mir geschenkt wurde, weil ich noch mehr über Dobis lernen soll.

Liebe, liebe Grisu, ich wünsche Dir von Herzen und aus tiefster Seele ein Näschen.

 



Samstag, 8. November 2014

Long time - no see


Ich muss mich entschuldigen. Punkt. Und könnte damit den Blog direkt wieder schliessen.

Wie soll man da noch einen Anfang finden, erklären. Es war alles irgendwie nur noch in meinem Kopf, weil das Leben. Ach Scheisse. Dummes Geschwätz. Dobis4ever heisst das hier.

Und das Thema hab ich verfehlt irgendwie, vor lauter Dracu's (da hilft nur Blog lesen), Mimi's (ok, ich hab ne Katze), Pferden.Und ich werde es bis morgen weiter verfehlen; wer weiter liest, wird es verstehen später.

Und vor allen Dingen habe ich versäumt zu erzählen von unserer tapfereren kleinen Dobifrau, die die unglaubliche schwere Bürde Cora's trägt und jeden Tag ihre eigene Geschichte schreibt und mehr und mehr in ihre Fussstapfen tritt .Mause, warte ein Weilchen, das ist auch Dein Blog und wird es ebenfalls immer sein. (es tappelt gerade ins Büro, Mama, Herrchen nicht da, Bett?)

OK. Bitte.Lest von vorne. Und wenn Ihr damit fertig seid, tippe ich wahrscheinlich noch immer. Hab 1,5 Jahre nach zu holen.

In aller erster Linie hatte ich die Hosen voll.Denn ich kann das hier nicht beginnen ohne seinen Namen zu nennen. Und Euch da draussen (die mich liebenswerter Weise immer wieder gefragt haben, warum ich nicht weiter schreibe), fehlt jede Menge an Infos.

Sein Name ist Monster. Er hat uns begleitet. Berner Senne. Der grosse dicke Bär. Jeder Buchstabe tut weh. Ich hab ihn quasi geerbt bei einer Hofübernahme.Eben, kein Doben. Einfach nur im falschen Fell geboren. Oder. Es gibt auch noch andere Zauberwesen.

Er war der Wegbegleiter unserer zauberhaften Nanny, hat die Allüren von Dracu so charmant ignoriert, hat Campino quasi ins Leben geholfen und dann noch Conny erklärt, dass das mit uns alles ganz easy ist.




Und dann hat ein niederländisches Gericht entschieden, dass er wieder zurück muss zu den alten Besitzern.Ich musste ihn überstellen auf einer Polizeiwache. Er sass auf meinem Fuss.

Ich weiss nicht, ob er noch lebt. Manchmal besucht er mich in meinem Träumen, Und dafür bin ich unendlich dankbar. Ich würde die Höllenpforte öffnen, reinmarschieren und ihn holen, wenn ich könnte.

Kann jemand verstehen, wie unfassbar bitter das ist?

An diesem Tag hat irgendwas in meinem Kopf verhakt.Irgendwas war zu Ende. Der Tierschutzgedanke war weg. Erschlagen von Facebook, erschlagen von Tiere suchen ein Zuhause. Mach aus. Schalt weg.

Wir haben einen quietschlebendigen Doben, eine Fusshupendramaqueen, ne Katze (oh, mein Gott). Und wieder Punkt. Mehr kann ich nicht, mehr geht nicht mehr, mehr will ich nicht mehr, will nicht noch mehr lieben, will das gut machen, will CORA und Nanny in Ehren halten, will mich nicht weiter mit Monster quälen.

Mich gibt es auch noch irgendwie. Uns gibt es auch noch irgendwie.

Amen.

Ich hab morgen ne VK. Am Todestag von CORA.

Da wird man entscheiden, ob das hier gut genug ist für nen Doben.

Noch nen Doben.

Ich würde gerne aufhören, meine Wunden zu lecken. Ich stünde gerne bereit für den nächsten.

Irgendwie schulde ich das. Monster, Nanny und CORA.

Hat nur ein bisschen gedauert. Mein Doben4ever.

War vom Leben kurz umgeleitet.

Sorry.

Ich muss dann noch kurz Conny und Dracu fragen, ob die das ok finden und dann steht hier vielleicht ein neuer Name.

See you.